17. Aug. 2018

Verwandelte Rapid-Elf im EL-Play-off - "Knasi-Festspiele"
Fuball-Rekordmeister Rapid hat sich mit einer sehenswerten Leistung aus dem Sumpf gezogen. Die Htteldorfer schossen Slovan Bratislava am Donnerstagabend mit 4:0 aus dem Allianz Stadion und schafften nach dem Hinspiel-1:2 noch souvern den Sprung ins Europa-League-Play-off. Matchwinner war Christoph Knasmllner, der seinen Tor-Bann mit einem Triplepack eindrucksvoll durchbrach.Die ersten drei Treffer im Rapid-Dress im sechsten Pflichtspiel waren ein Befreiungsschlag fr den 26-Jhrigen, der zuvor beim 1:1 gegen Altach (zweimal) und bei Slovan (einmal) am Aluminiumgehuse gescheitert war. Auch am Donnerstag traf der Ex-England-Legionr neuerlich die Torumrandung, diesmal war es allerdings leicht zu verschmerzen. "Ich kann den Stangen- und Lattenschussfluch nicht mehr hren. Umso glcklicher bin ich, dass ich getroffen habe. Es war eines meiner besten Spiele, hoffentlich kommt so etwas noch fter vor", sagte Knasmllner.Es war der erste Triplepack eines Rapidlers im Europacup seit jenem von Louis Schaub am 18. August 2016 beim 4:0-Erfolg in Trencin. "Wir haben die Szenen gut herausgespielt, und ich war eiskalt vor dem Tor, bin diesmal belohnt worden", betonte der Offensivspieler. Ihm fiel Last von den Schultern. Das wussten auch seine Kollegen. "Er hat natrlich auch schon gehadert, deshalb freue ich mich fr ihn", sagte Kapitn Stefan Schwab.Knasmllner sorgte mit der frhen Fhrung (3.) fr einen Start nach Ma und machte im Finish mit zwei weiteren Toren (79., 94.) alles klar. Dazwischen traf auch Thomas Murg (84.). "Wir haben mit 'Knasi' und 'Murgi' zwei geniale Fuballer, Knasi hat richtig aufgezeigt, wir haben gewusst, dass es irgendwann kommt", lobte Coach Goran Djuricin. Neben dem Ex-Admiraner sei aber auch Richard Strebinger "berragend" gewesen. Der Schlussmann zeigte bei einem Sporar-Kopfball eine Glanzparade (43.) und machte nach der Pause Chancen von Moha (47.), Savicevic (68.), woraufhin Moha das leere Tor nicht traf, und Sporar (84.) zunichte. "Er ist ein Weltklassetormann", betonte Knasmllner.Htten die Slowaken eine der Chancen verwertet, htte es eine enge Angelegenheit werden knnen fr Rapid. Allgemein war der Sieg aufgrund des Chancenplus mehr als verdient. Die Wiener zeigten eine Reaktion nach dem enttuschenden Auftritt gegen den WAC, waren von der ersten Minute an spritzig, aggressiv und bis in die Haarspitzen motiviert. So erarbeiteten sie sich auch das ntige Spielglck. "Wir haben ein ganz anderes Gesicht gezeigt, man hat am Platz gemerkt, dass die Spieler unbedingt wollten. Die Teamleistung steht an oberster Stelle, die war richtig toll", bekrftigte Djuricin.Er bezeichnete die Partie als "vielleicht spektakulrste" in seiner ra. "Es war ein typischer Rapid-Europacup-Abend, den man ab und zu erlebt in Htteldorf", meinte Djuricin. Die zuletzt vermisste Spielfreude war von Beginn an da. "Was wir mit dem Ball gezeigt haben, das wollen die Leute sehen", sagte Schwab. Dadurch verschafften sie auch ihrem Trainer Luft, der am Sonntag noch mit "Gogo raus!"-Rufen konfrontiert gewesen war."Ich bin vor ein paar Tagen zwei Stunden in der Lobau Radfahren gewesen, jetzt habe ich das Doppelte an Kalorien verbraucht. Ich habe 95 Minuten mitgekmpft, meine Stimmbnder sind kaputt", gestand Djuricin. Die zahlreichen Aussprachen vor der Partie htten ihre Wirkung nicht verfehlt. "Wir haben probiert drei Tage wirklich positiv auf sie einzureden, Kopfarbeit zu leisten", erluterte der 43-Jhrige. Seine Spieler seien sehr selbstkritisch gewesen. "Wir haben uns Mut zugesprochen, positive Energie reingebracht und uns gegenseitig gepusht", gab Schwab Einblick.Das Saisonziel Europa League ist nun nur noch eine Hrde entfernt. Schon am Donnerstag kommt Steaua Bukarest zum Play-off-Hinspiel ins Allianz Stadion. Der 2:1-Sieg der Rumnen gegen Hajduk Split wurde von Rapid-Scouts beobachtet. "Ich glaube, dass es gegen Steaua eine Partie auf Augenhhe wird, da werden Kleinigkeiten entscheiden", vermutete Schwab, der sich trotz Muskelproblemen bis zur 88. Minute durchgebissen hatte.Durch den Auftritt gegen Slovan ist das Selbstvertrauen gewachsen. "Wir haben es erstmals in der Saison geschafft, zu Hause zu gewinnen. Das ist fr uns wichtig fr den Kopf fr die nchsten Spiele in dem Stadion", betonte Schwab. berbewerten wollte den Sieg im Lager der Wiener aber niemand. "Es war ein Aufflackern, ein Lebenszeichen. Wir haben das sinkende Schiff wieder ein bisschen auf Kurs gebracht, sind aber noch lange nicht dort, wo wir hinwollen", sprach Schwab Klartext. Vor Steaua treten die Wiener noch in der Liga am Sonntag beim im Europacup hauchdnn gescheiterten LASK an.