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02. Juli 2025

WAC Spieler Alessandro Schöpf hat den Ball im Blick

5 Thesen mit Alessandro Schöpf: „WAC in aller Munde!“

Es war einer der spektakulärsten Transfers der vergangenen Saison. In der Winterpause wechselte Alessandro Schöpf nach 16 Jahren im Ausland in die ADMIRAL Bundesliga und schloss sich dem RZ Pellets WAC an. Doch gerade, als er sich in die Mannschaft spielte, wurde er von muskulären Problemen gestoppt und konnte im aufregenden Saison-Finish, das mit dem Cupsieg und der Titelentscheidung erst in der letzten Runde endete, nicht dabei sein. Für bundesliga.at stellt er sich während der Vorbereitung auf die neue Spielzeit unserer Rubrik „5 Thesen mit…“.

These 1: In der turbulenten Schlussphase der vergangenen Saison wegen muskulärer Probleme zuschauen zu müssen, war eine der bittersten Erfahrungen meiner Karriere.

Da stimme ich schon zu! Du spielst bis ganz zum Schluss um den Titel, stehst im Cupfinale – da ist es bei aller Freude schon sehr bitter, zuschauen zu müssen. Und auch bei der Titelentscheidung, wenn dann am Ende nur ein Tor fehlt, hätte ich der Mannschaft gerne mehr geholfen. Ich bin sogar etwas zu früh wieder ins Training eingestiegen, war überehrgeizig, weil ich am Ende unbedingt dabei sein wollte, das war aber keine gute Idee… Am Ende des Tages ist es aber der komplette WAC, der die tolle Saison gespielt hat, dazu gehören alle, vom Staff bis zu den Physios. Jeder, der dabei war, hat auch seinen Teil beigetragen.

These 2: Wer Cupsieger wird und bis zur letzten Runde um den Titel spielt, gehört auch in der Folgesaison zum Kreis der Titelkandidaten!

WAC Spieler Alessandro Schöpf versucht ein Tor zu erzielen

Für solche Thesen ist es noch zu früh. Natürlich wollen wir unsere starke Vorsaison wiederholen und es in der Liga vielleicht sogar einen Tick besser machen. Aber es ist Fußball, da kann in alle Richtungen viel passieren. Warten wir mal ab, wie wir in die Saison kommen und wie es sich dann für uns entwickelt. Was schon klar ist: Durch solche Erfolge wie vergangene Saison wirst du für andere Spieler interessant und kannst dein Niveau weiter steigern. Dass sich ein Donis Avdijaj für den WAC entscheidet, ist ja kein Zufall, sondern ein Zeichen, dass der Verein eine gewisse Attraktivität ausstrahlt. Wolfsberg ist jedenfalls in aller Munde, das sehe ich sehr positiv.

These 3: Mit starken Leistungen beim WAC macht sich Alessandro Schöpf auch noch einmal für das Nationalteam interessant. (Anm.: Sein letztes seiner 39 Länderspiele absolvierte Schöpf 2022 unter Franco Foda gegen Schottland)

Das mit den starken Leistungen ist natürlich mein Ziel und mein Anspruch. Was darüber hinaus passiert, entscheiden andere Leute. Aber klar: Wenn ein Anruf von Ralf Rangnick käme, wäre das natürlich ein Traum, keine Frage. Bis jetzt gab es leider noch keinen Kontakt. (schmunzelt) Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Der Fußball ist schnelllebig, und auch wenn ich mit 31 Jahren nicht mehr der Jüngste bin, kann viel passieren. Und klar ist: Wenn sich die Möglichkeit, bei der WM 2026 dabei zu sein, ergeben sollte, würde ich alles dafür tun, die auch zu nutzen.

Alessandro Schöpf im Nationalteam

These 4: Von den 16 Jahren im Ausland waren die fünfeinhalb Saisonen bei Kult- und Chaos-Klub Schalke 04 die prägendsten.

Schalke Spieler Alessandro Schöpf

Das ist schon so, zumal ich dort ja auch meine längste Station hatte. Alles in allem war es auch eine schöne Zeit, die mit dem Abstieg leider ein ganz bitteres Ende genommen hat. (Anm.: Es gab Jagdszenen der Fans auf die Spieler). Am Ende haben wir nicht gut performt, mich eingeschlossen, und kamen in eine Abwärtsspirale. Das war nicht der passende Abschied nach so langer Zeit und nachdem wir ja Champions League gespielt haben und Vizemeister wurden. Aber ich bin Schalke-Fan und werde es immer bleiben, verfolge den Klub noch sehr. Und auch wenn es immer viel Unruhe mit vielen Wechseln auf dem Trainer- und Sportdirektor-Posten gibt, hoffe ich, dass Schalke bald wieder um den Aufstieg in die Bundesliga spielen kann. 

These 5: Nach 16 Jahren im Ausland und dem Wechsel zum WAC wird Alessandro Schöpf seine Karriere definitiv in Österreich beenden.

Daran habe ich noch keinen Gedanken verschwendet. Als Fußballer musst du im Moment leben, jetzt gilt meine volle Konzentration dem WAC, wo ich noch ein Jahr Vertrag habe. Bei solchen Entscheidungen spielt auch die Familie eine große Rolle, wir haben zwei Kinder und auch zwei Hunde. Nach der aktiven Karriere wird es uns wohl nach Deutschland verschlagen, meine Frau ist aus Wuppertal, wir haben uns ein Reihenhaus in Düsseldorf gekauft, wo wir uns total wohlfühlen. Seit meiner Schalker Zeit kenne ich die Gegend sehr gut. Aber drei, vier Jahre will ich schon noch auf möglichst hohem Niveau Fußball spielen und das Bestmögliche aus meiner Karriere herausholen.

Redakteur: Markus Geisler

Fotos: GEPA pictures