28. Okt. 2025
Halbzeit im Grunddurchgang: 12 Klubs, 12 Rekorde, 12 Men to Watch
Die erste Halbzeit im Grunddurchgang ist gelaufen. Die Opta-Daten der ersten elf Runden bestätigen den Blick auf die Tabelle – es geht auch in dieser Saison wieder eng zu. Jedes Team kann mit einer Bestleistung aufwarten, jedes Team hat (mindestens) einen Spieler, der heraussticht.
SK Puntigamer Sturm Graz
Der Rekord: Der Titelverteidiger aus Graz gewann erstmals in seiner 51-jährigen Bundesliga-Geschichte die ersten sechs Auswärtsspiele einer Saison (Torverhältnis 16:4!). Insgesamt gab es in der diesjährigen Hinrunde 28 Auswärtssiege (in 65 Spielen), was einem Anteil von 43 Prozent entspricht – nie gab es in einer gesamten Saison der ADMIRAL Bundesliga einen höheren Prozentsatz.
Man to Watch: Nicht Mastermind Otar Kiteishvili, nicht Zauberfuß Tomi Horvat, Linksverteidiger Emir Karic war es, der die meisten Bälle des Meisters in die Gefahrenzone beförderte - seine 124 Pässe in das gegnerische Drittel sind Liga-Höchstwert.
FC Red Bull Salzburg
Der Rekord: Die Salzburger kommen in dieser Saison auf 47,2 Ballgewinne pro Spiel. Auch wenn es für sie in der Europa League noch nicht geklappt hat, auf noch mehr Ballgewinne kommen in Europas Top-10-Ligen nur Sporting Lissabon (48,7), RC Lens (48,0) und PSV Eindhoven (47,5).
Man to Watch: Alexander Schlager parierte beim 2:1-Heimsieg gegen den SK Rapid in der 9. Runde 12 gegnerische Schüsse. Noch nie seit der detaillierten Datenerfassung (2013/14) gab es einen Red-Bull-Keeper mit einem höheren Wert. Ligaweit konnte nur der Hartberger Rene Swete im März 2019 noch mehr Schüsse (13) entschärfen.
SK Rapid
Der Rekord: Auch wenn Peter Stöger, der als erster Rapid-Trainer der Bundesliga-Geschichte fünf seiner ersten sechs Spiele gewann, mitunter den unbedingten Willen seiner Schützlinge vermisst hat – der SK Rapid gewann 53% seiner Zweikämpfe und war damit das zweikampfstärkste Team der ersten elf Runden.
Man to Watch: In der vergangenen Saison hat er noch 17 Einsätze für ein Tor gebraucht, jetzt hält Nikolaus Wurmbrand nach neun Spielen bei vier Toren. Damit ist der Neo-Teamstürmer nicht nur bester Rapid-Torschütze, gemeinsam mit Kerim Alajbegovic ist der 19-Jährige auch bester U20-Torjäger der ADMIRAL Bundesliga.
RZ Pellets WAC
Der Rekord: Die Wolfsberger erzielten in dieser Saison fünf Tore nach „Umschaltern“, wie die Konter in der modernen Fußballsprache genannt werden. In den europäischen Top-10-Ligen gibt es nur fünf Teams, die ebenfalls auf fünf Kontertore kommen, mehr schaffte kein einziges.
Man to Watch: Markus Pink erzielte in den ersten sieben Runden vier Tore in der Anfangsviertelstunde und stellte damit den Rekord von Alfred Drabits ein, dem selbiges in der Saison 1987/88 im Trikot der Wiener Austria gelang. Kein Wunder, dass der WAC neunmal mit 1:0 in Führung ging – häufiger als jedes andere Team.
FK Austria Wien
Der Rekord: Die Austria drehte beim 3:2-Sieg gegen die SV Ried erstmals seit Juni 1980 einen Pausenrückstand von mindestens zwei Toren in einen Sieg. Damals waren es Dihanich, Gasselich und Pfeiler, die im Wiener Derby von 0:2 auf 3:2 stellten, diesmal Barry, Eggestein und Fischer.
Man to Watch: Abubakr Barry wurde in den ersten elf Runden dieser Saison immer mehr zur zentralen Figur im Spiel der Austria. Das schlägt sich auch in der Foulstatistik nieder. Der Mann aus Gambia wurde 26-mal gefoult, so oft wie kein anderer Spieler der ADMIRAL Bundesliga.
SCR Altach
Der Rekord: Der SCR Altach blieb erstmals in der Klubhistorie in seinen ersten drei Bundesliga-Spielen einer Saison ohne Gegentor. Saisonübergreifend stand sogar fünf Mal die Null. In der Anfangsviertelstunde waren Vorarlberger in der gesamten Hinrunde nicht zu knacken.
Man to Watch: Srdjan Hrstic hat gleich bei seinem Bundesliga-Debüt in der 7. Runde getroffen und den Altachern damit ein 1:1 gegen die WSG Tirol gerettet. Ein derartiger Traumeinstand war beim SCR Altach zuletzt Danilo Carando im Mai 2021 gelungen, der sogar im Doppelpack traf. Bis zu seinem ersten Bundesliga-Tor brauchte er aber 20 Minuten, bei Hrstic waren es nur 12.
SV Oberbank Ried
Der Rekord: Die Rieder wissen, worauf es ankommt, um als Aufsteiger zu bestehen. Die Senft-Elf führte die meisten Zweikämpfe (1.299) und gewann auch die meisten Duelle (632). Pro Spiel werden in der ADMIRAL Bundesliga im Schnitt 206 Zweikämpfe geführt, ein Wert, an den in der Saison 2025/26 keine der europäischen Top-10-Ligen herankommt.
Man to Watch: Nikki Havenaar gewann in dieser Saison bereits 119 Zweikämpfe, damit ist der Japaner der Top-Zweikämpfer der Liga. In acht Spielen behielt er in mindestens 10 Zweikämpfen die Oberhand – öfter als jeder andere Spieler in der Liga.
TSV Egger Glas Hartberg
Der Rekord: Die Hartberger kamen in ihren elf Saisonspielen auf die höchste Nettospielzeit aller zwölf Klubs. Mit 56:20 Minuten war die Schmid-Truppe um mehr als zehn Minuten länger zugange als die SV Ried (45:40).
Man to Watch: Tobias Kainz hat man vielleicht nicht auf der Rechnung, wenn es um das Herausarbeiten der meisten Torchancen geht. Doch der 32-Jährige kreierte in dieser Saison bereits acht Großchancen, eine Anzahl, auf die sonst nur noch Tomi Horvat von Tabellenführer Sturm kommt.
LASK
Der Rekord: Der LASK punktete beim 3:3 gegen Hartberg als erstes Bundesliga-Team, das bis zur 89. Minute mit drei Toren im Rückstand lag. Andererseits gab der LASK als einzige Mannschaft nach Führungen keinen Punkt ab.
Man to Watch: Wenn es um das Blocken von Schüssen geht, ist Andrés Andrade, der Teamverteidiger aus Panama, eine Klasse für sich. Er blockte 18 gegnerische Schüsse – um mindestens sechs mehr als jeder andere Spieler der ADMIRAL Bundesliga.
WSG Tirol
Der Rekord: Die WSG Tirol startete erstmals in ihrer Bundesliga-Historie mit zwei Siegen in die Saison, blieb erstmals in den ersten vier Spielen ungeschlagen und hielt nach vier Runden erstmals bei acht Punkten.
Man to Watch: Kapitän Valentino Müller als Mittelfeldspieler mit 7 Toren die Torschützenliste an. Steffen Hofmann, der bisher einzige Mittelfeldspieler, der sich die Bundesliga-Torjägerkrone sicherte (2009/10 mit 20 Toren), hatte nach 11 Runden erst vier Tore auf dem Konto…
FC Blau-Weiß Linz
Der Rekord: Die Spieler des FC Blau-Weiß Linz gewannen 124 Tacklings – das ist Bestwert in der Hinrunde der ADMIRAL Bundesliga.
Man to Watch: Shon Weissman, Bundesliga-Torschützenkönig der Saison 2019/20, traf viermal für die Linzer und hält damit nach seinen ersten 37 Bundesliga-Spielen bei 34 Toren. Damit hat er den bisherigen Rekordhalter José Percudani hinter sich gelassen. Der kleine Argentinier hatte Ende der 1980er-Jahre in seinen ersten 37 Spielen für die Wiener Austria 31 Tore erzielt.
Grazer AK 1902
Der Rekord: Die Rotjacken kassierten nur 5% ihrer Gegentore per Kopf (1 von 20) – das ist der niedrigste Anteil aller Klubs in der Bundesliga.
Man to Watch: Jacob Italiano ist der Spieler mit den meisten erfolgreichen Dribblings in dieser Saison (25).
Text: Horst Hötsch; Fotos: GEPA pictures