Die Trümpfe im Strich-Finale

17. March 2023 in ADMIRAL Bundesliga

Am Sonntag hat die ADMIRAL Bundesliga ihr erstes großes Finale zu bieten. Ab 17 Uhr kämpfen mit den Austrias aus Wien und Klagenfurt sowie der WSG Tirol drei Mannschaften um zwei freie Plätze in der Meisterrunde. Wir sagen, wer die Trümpfe der Mannschaften sind, um es auf den letzten Drücker noch in die Top 6 zu schaffen.

 

Bereits zum fünften Mal geht es Mitte März schon um richtig viel in der heimischen Bundesliga. In einem Fernduell nach dem Motto „Do or Die“ kämpfen drei Mannschaften darum, die beiden letzten freien Plätze in der Meisterrunde zu ergattern. Ein Finale mit dem Potenzial, die Nerven der Beteiligten zu zerfetzen. Im vergangenen Jahr kämpften vier Mannschaften um zwei Plätze, im Jahr davor ebenfalls drei Teams um zwei Spots. Am Ende wird es Jubel und Euphorie auf der einen und bittere Enttäuschung auf der anderen Seite geben. Wir beleuchten die Ausgangslagen der Mannschaften vor dem Showdown.

Austria Klagenfurt (5., 30 Punkte, Gegner Austria Lustenau)

Was wäre das für eine Erfolgsgeschichte, wenn der Aufsteiger von 2021 in seinen ersten beiden Bundesliga-Saisonen die Meisterrunde erreichen würde. Für das Team von Peter Pacult spricht dabei nicht nur die Tabellen-Konstellation, sondern auch die Formkurve: Die letzten drei Spiele wurden allesamt gewonnen (gegen Sturm, Altach und Hartberg), das Torverhältnis war dabei 6:1. Nun geht es gegen den aktuellen Aufsteiger Lustenau, der sich als eine der unberechenbarsten Mannschaften der Saison entpuppt hat.

Dass der Stehsatz „Das zweite Jahr ist für einen Aufsteiger das schwerste“ Quatsch ist, liegt auch an Torjäger Markus Pink. Mit 15 Treffern (darunter kein Elfmeter!) führt er die Schützenliste souverän an, zuletzt gelang ihm das Game-winning-Goal gegen Hartberg. „Man weiß sehr wohl, dass es großteils der Mannschaft geschuldet ist. Wenn ich keine Chancen bekomme oder zu keinen Abschlüssen komme, wird es für mich natürlich auch schwer“, sagt der 32-jährige gebürtige Klagenfurter.

Die Ausgangslage: Mit einem Sieg sind die Kärntner nicht mehr aus den Top 6 zu verdrängen, bei einem Remis oder einer Niederlage hängt es an den Ergebnissen von Austria Wien und WSG Tirol. Sollte man am Ende mit den Wattenern punktegleich sein, was mit 31 Zählern im Bereich des Möglichen liegt, spricht der direkte Vergleich allerdings für die Tiroler (2:2 und 3:2).

Austria Wien (6., 29 Punkte)

Rein sportlich könnten sich die Veilchen zurücklehnen und erste Reihe fußfrei zuschauen, wie andere Mannschaften um die letzten Meisterrunden-Tickets kämpfen. Doch da sie mit drei Punkten Abzug in die Meisterschaft starteten, geht es – ausgerechnet im prestigeträchtigen Wiener Derby – gegen Rapid um alles. „Es gibt keinen Grund, nicht selbstbewusst zu sein. Wir haben immer noch alles in der eigenen Hand“, sagte Trainer Michael Wimmer nach der jüngsten Niederlage bei Sturm Graz.

Der Deutsche ist selbst ein Garant dafür, dass eigentlich nichts schief gehen kann für sein Team. Denn sowohl als Trainer des VfB Stuttgart als auch bei der Austria hat er in dieser Saison all seine (insgesamt sechs) Heimspiele gewonnen! Was ebenfalls für die Austria spricht, ist die aktuelle Trefferquote von Torjäger Haris Tabakovic. In den fünf Spielen des Jahres 2023 gelangen ihm sechs Tore, das ist absolute Liga-Spitze. Bitter ist dagegen die Gelbsperre von Reinhold Ranftl, der in dieser Saison noch keine Sekunde gefehlt hat.

Die Ausgangslage: Mit einem Sieg ist die Austria fix „oben“. Gelingt der nicht, muss auf das Spiel von WSG Tirol gegen Sturm Graz geschaut werden. Sind am Ende Austria und die WSG (mit dann 28 Zählern) punkgleich, spricht der direkte Vergleich für die Wiener (2:1 und 0:0).

WSG Tirol (7., 28 Punkte)

Nach der 0:2-Niederlage bei Rapid hat die WSG Tirol die schwerste Ausgangslage aller Aspiranten um die Meisterrunde. Dazu kommt, dass mit dem Tabellenzweiten Sturm Graz ein ganzer harter Brocken am Tivoli zu Gast ist. „Wir wissen schon, was da auf uns zukommt. Das wird ein richtiges „Do-or-die“-Match“, sagt Trainer Thomas Silberberger kürzlich an dieser Stelle. Wissend, dass es in insgesamt neun Anläufen noch nie gelungen ist, gegen die Steirer einen Sieg einzufahren.

Die Hoffnung, dass es diesmal klappen könnte, ruhen auch auf Thomas Sabitzer. Nach seinem Jochbeinbruch feierte der Stürmer gegen Rapid sein Comeback, wenn auch mit Spezialmaske. Zu den Chancen, zum zweiten Mal in der Klub-Historie nach der Saison 2020/21 die Meisterrunde zu erreichen, sagte der 22-Jährige dem Sky-Podcast „Der Audiobeweis“: „Ich denke, dass wir gezeigt haben, dass wir super Fußball spielen und jeden Gegner vor Probleme stellen können. Ob es für einen Sieg gegen Sturm Graz reicht, werden wir sehen. Es muss auch ein bisschen ein Glück mitspielen.“

Die Ausgangslage: Es muss ein Sieg über Sturm Graz her, da man im Falle eines Unentschiedens und einer Austria-Niederlage den direkten Vergleich gegen die Violetten verlieren würde. Und selbst wenn der Erfolg gelingt, dürfen nicht Klagenfurt UND Austria Wien gleichzeitig gewinnen. Eine heikle, aber keineswegs unmögliche Mission.

 

Fotos: GEPA pictures

Redakteur: Markus Geisler
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