Philipp Hosiner: "Werde lieber an 32 Toren gemessen"

20. January 2023 in ADMIRAL Bundesliga

Für viele war er in der Austria-Meistersaison 2012/13 die violette Lebensversicherung. Philipp Hosiner über seine Traummarke von 32 Saisontoren, seinen Doppel-Triplepack und seine Mitspieler.

 

Bundesliga-Journal: Philipp, du bist in der Saison 2012/13 zur Austria gestoßen, als die Saison schon voll angelaufen war. Wie kam es?

Philipp Hosiner: Ja, ich habe die ersten fünf, sechs Saisonspiele noch für die Admira gemacht. Ich wollte ursprünglich gar nicht weg, habe mich dort wohlgefühlt. Aber die Gespräche mit Peter Stöger und das Angebot der Austria haben mich überzeugt.

Dabei war die Offensiv-Konkurrenz bei der Austria durchaus namhaft: Linz, Kienast, Barazite, Jun …

Klar. Aber ich wollte mich als Fußballer entwickeln, zu einem großen Verein gehen, mich verbessern.

Dein erstes Tor erzieltest du dann am achten Spieltag – ein Doppelpack beim 4:2 gegen Mattersburg.

Es war mein erstes Spiel von Beginn an und ich habe gleich zweimal getroffen. Ich muss aber auch ehrlicherweise sagen, dass ich in beiden Fällen den Ball nur noch über die Linie drücken musste. Ich habe mit Jun und Gorgon Mitspieler gehabt, die oft über außen Druck gemacht haben, ich bin dann oft vorm Tor quergelaufen und wurde super bedient. Meine Mitspieler haben es schon verstanden, meine Stärken zur Geltung zu bringen.

Hat Alex Grünwald also recht, wenn er schmunzelnd erwähnt, dass du sehr von seinen Vorlagen und den eurer Mitspieler gelebt hast und oft nur noch abschließen musstest?

(lacht) Bestimmt. Aber man muss schon auch einmal dort stehen, sonst würde es ja jeder machen (lacht). Es stimmt schon, ich war nicht der Stürmer, der drei Leute aus gespielt und dann aus 30 Metern ins Kreuzeck getroffen hat. Ich war im Strafraum präsent und habe meistens mit dem ersten oder dem zweiten Kontakt abgeschlossen.

Was passierte in besagter Meistersaison am 13. und am 14. Spieltag?

(überlegt) So genau weiß ich das gar nicht mehr.

13. Spieltag: 6:4 gegen die Admira, Hosiner-Triplepack; 14. Spieltag: 6:1 gegen Ried, Hosiner-Triplepack.Klingelt’s?

Ja, klar. Natürlich weiß ich, dass ich zweimal hintereinander jeweils dreimal getroffen habe. An welchen Spieltagen das war, war mir nicht mehr so bewusst. Speziell das 6:4 gegen die Admira war natürlich herausragend, weil ich ein paar Wochen zuvor ja noch für den Verein gespielt hatte. Ein unglaublich spektakuläres Spiel.

Du wurdest im Nachhinein immer wieder an deinen 32 Saisontoren gemessen. Eine Bürde für dich?

Ich habe kein Problem damit, darauf angesprochen zu werden, bin auch ein bisschen stolz darauf, dass seither niemand mehr so oft getroffen hat, auch wenn Soriano und Weissman jeweils knapp dran waren. Ich werde lieber an 32 Toren gemessen als nur an fünf. Klar ist aber auch, dass so eine Marke nicht jede Saison erreichbar ist. In der Folgesaison habe ich 18-mal getroffen, eigentlich auch eine gute Quote, aber wenn nicht alles passt, sind 30 Tore kaum zu machen. 

Redakteur: Michael Fally
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