Wimmer vor Rapid-Hit gegen LASK: „Natürlich sind wir extra motiviert!“

12. August 2022 in ADMIRAL Bundesliga

Emotional ist es ohnehin ein Topspiel, aber auch tabellarisch trifft beim Sonntags-Hit der ADMIRAL Bundesliga (17 Uhr) der Tabellenführer (LASK) auf seinen punktegleichen ersten Verfolger (Rapid). Und als ob diese Konstellation nicht schon brisant genug wäre, bekommt es LASK-Trainer Didi Kühbauer erstmals nach seiner Entlassung mit Ex-Klub Rapid zu tun, ebenso wie Filip Stojkovic nach seinem nicht ganz geräuschlosen Wechsel im Sommer.

„In dieser Partie steckt eine Menge drin, auch weil beide Mannschaften sehr gut in die Saison gestartet und noch ungeschlagen sind.“ Das sagt Rapid-Verteidiger Kevin Wimmer, für den das Match selbst ganz bestimmt keines wie jedes andere ist. Der gebürtige Welser wurde beim LASK ausgebildet, feierte dort auch sein Profi-Debüt, ehe er vor ziemlich genau zehn Jahren seine Abenteuerreise nach Deutschland, Belgien und England antrat, die ihn vor einem Jahr letztlich zu Rapid führte.

Dabei war seine erste und letzte volle Saison (2011/12) für die Athletiker in der 2. Liga eine ganz spezielle: Unter Walter Schachner spielte der Klub um den Aufstieg, Wimmer erzielte als Innenverteidiger vier Tore – und doch musste der Klub in die Regionalliga Mitte absteigen, da ihm die Lizenz verweigert wurde. „Für den Verein war es damals eine ganz heikle Situation, für mich persönlich lief es dagegen sportlich richtig gut. Und ich konnte ablösefrei (Anm.: nur gegen Zahlung einer Ausbildungsentschädigung) zum 1. FC Köln wechseln, was für mich damals ein riesiger Schritt war.“

„Kühbauer leistet gute Arbeit“

Doch egal, wohin es den heute 29-Jährigen verschlug, ob nach Tottenham, Stoke, Mouscron oder Karlsruhe – die Geschicke seines Ex-Klubs hat er immer ganz speziell verfolgt. „Erst recht, da mein Papa (Anm.: Wolfgang) dort viele Jahre noch Tormann-Trainer war. Und ich muss sagen: Es ist schon beeindruckend, wie sich der Verein in dieser Zeit nach oben entwickelt hat. Wenn sie jetzt noch bald das neue Stadion bekommen… Wobei ich glaube, dass sie schon dieses Jahr eine Mannschaft haben, mit der sie weit vorne mitspielen können.“

Was natürlich auch für Rapid gelten soll, wo man ebenfalls einen zufriedenstellenden Saisonstart mit sieben Punkten aus drei Spielen hingelegt hat, erst recht, nachdem man am Donnerstag die Hürde Neftci Baku nahm und das Play-off für die Conference-League-Gruppenphase erreichte.

Daraus, dass die Partie auch wegen der Personalie Kühbauer einen besonderen Touch hat, macht Wimmer erst gar keinen Hehl. Er selbst hat anfangs unter „Don Didi“ noch gespielt, ehe die Luft für ihn immer dünner wurde. „Natürlich ist man als Spieler unzufrieden, wenn man nur unregelmäßig zum Einsatz kommt, das geht aber jedem so. Und auch wenn ich mir die Zeit besser vorgestellt hätte: Am Ende des Tages liegt es am Spieler, ob er gebracht wird oder nicht. Und dass Kühbauer gute Arbeit leistet, sieht man ja jetzt beim LASK.“

Wimmers Ziel: Drei Punkte

Bemerkenswerte Worte des Routiniers, der aber auch zugibt, mit einer extra Portion Motivation in das Match zu gehen. „Es ist der bisher härteste Test in der Liga, die ganze Mannschaft will bestätigen, dass wir derzeit gut drauf sind.“ Unter Kühbauer-Nachfolger Ferdinand Feldhofer blühte Wimmer jedenfalls spürbar auf und zählt mittlerweile zu den verlässlichsten Spielern im Rapid-Kader. „Er hat mich nach meiner Verletzung vergangene Saison (Anm.: Leisten-Operation) im genau richtigen Tempo an die Mannschaft geführt und mir immer das Gefühl vermittelt, ein wichtiger Teil zu sein. Für mich ist es seit seiner Installierung hervorragend gelaufen, ich habe an Sicherheit gewonnen und fühle mich jetzt so richtig wohl.“

Dieses Gefühl würde wohl noch geboostert werden, wenn am Sonntag in Linz der angepeilte Dreier gelingen würde, vor „vielen Freunden und Verwandten im Stadion“, wie er weiß. Bereits in der vergangenen Saison lernte Wimmer das Gefühl des „Heimkommens“ kennen, 1:1 lautete das Endergebnis in Pasching. „Dieses Mal soll es aber mehr werden als nur ein Punkt“, kündigt er an. So weit, sportlich etwas liegen zu lassen, geht die Heimatliebe dann doch nicht.

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