Wordrap mit Dominik Frieser: „Hartberg darf sich mehr zutrauen“

14. October 2022 in ADMIRAL Bundesliga

Kurz vor dem Ende der Transferzeit unterschrieb Dominik Frieser einen Dreijahresvertrag beim TSV Egger Glas Hartberg. Eine Rückkehr nach zwei Jahren in England und Italien in die ADMIRAL Bundesliga und zu dem Klub, für den der Steirer bereits in der Saison 2014/15 kickte. „Wir haben uns gut eingelebt, ich wohne mit meiner kleinen Familie in einer Wohnung direkt neben dem Stadion“, sagt der 29-Jährige zufrieden, ehe er sich dem Wordrap von bundesliga.at stellt.

 

La Dolce Vita

Das Leben in Cesena war sehr schön, aber das nützt einem nichts, wenn es sportlich nicht wirklich läuft. Da meine Tochter in Italien geboren wurde, werde ich dieses schöne Ereignis immer mit meiner Zeit dort verbinden. Ansonsten nehme ich von der italienischen Lebensart nicht wirklich viel mit. Alles locker und lässig nehmen, immer zu spät kommen, das ist nicht meins. Ich bin lieber fünf Minuten vorher da.

Miroslav Klose

Wir spielen am Sonntag auswärts gegen Altach. Keine leichte Aufgabe für uns: Ich habe das Gefühl, dass Klose eine genaue Vorstellung hat, welchen Fußball er spielen lassen möchte und kommt dem auch Runde für Runde näher. Für beide Mannschaften ein entscheidendes Spiel. Wer da drei Punkte holt, kann in den kommenden Spielen nach oben schauen.

Erstes Saisontor für Hartberg

Hoffentlich passiert es bald. Ich spiele jetzt defensiver als vorher, eine Art Rechtsverteidiger, da ist es nicht so einfach, ein Tor zu schießen. Trotzdem ist es möglich. Ich schalte mich oft in die Offensive ein und gebe alles, dass es demnächst so weit. Nervös werde ich deswegen aber nicht. Solange wir gewinnen, bin ich auch zufrieden, wenn ich nicht treffe.

Tattoos

Habe ich sehr viele, ich kann sie gar nicht mehr zählen. Bis auf die Beine ist alles voll bei mir. Trotzdem habe ich eines, das mir besonders wichtig: Am Bauch sind die Fußabdrücke meiner Tochter verewigt, dazu eine England- und eine Italien-Fahne. Also das Land, in dem sie gezeugt und das Land, in dem sie geboren wurde.

Meistergruppe

Ist durchaus möglich für Hartberg. Der ganze Verein sollte in meinen Augen positiver denken und sich mehr zutrauen. Jeder sagt immer, es ist das kleine Hartberg, da ist nicht viel möglich. Das sehe ich aber nicht so. Wir haben eine richtig gute Mannschaft, wenn wir das auf den Platz bringen wie gegen den LASK, sind die Top 6 möglich. Wir müssen aber konstant bleiben.

Oliver Glasner

Ein sehr, sehr, sehr guter Trainer, von dem ich beim LASK so viel lernen konnte wie von keinem anderen. Der bisher beste Trainer, den ich in meiner Karriere hatte. Seit er in Frankfurt Trainer ist, verfolge ich die Eintracht und drücke vor allem in den internationalen Spielen die Daumen.

Serie C vs. Championship

Eindeutig Championship. Das ist ganz klar mehr mein Spiel: Pressing, schnell nach vorne, draufgehen, das ist mein Stil. In Italien steht man oft hinten drin und lauert auf einen Fehler der anderen, das taugt mir nicht so sehr. Die anderthalb Jahre in England waren meine schönste Zeit als Fußballprofi. Wir wären fast in die Premier League aufgestiegen, haben immer vor 10.000 bis 15.000 Zuschauern gespielt. Ein echtes Erlebnis.

Gerhard Struber

Mein erster Trainer bei Barnsley, der mich auch auf die Insel geholt hat. Daher habe ich ihm viel zu verdanken. Leider hatte ich ihn nur drei Runden, ehe er weitergezogen ist (Anm.: zu den New York Red Bulls). Vorher kannten wir uns nur als Gegner, er war Trainer beim WAC, ich Spieler beim LASK. (lacht) Da hat er wohl erkannt, dass ich ganz gut in sein Pressing-System passen könnte.

Kumpels in Hartberg

Eigentlich jeder, ich kann da niemanden herausheben. Das ist so eine coole Truppe, in der sich jeder mit jedem versteht. Dieser Zusammenhalt und das familiäre Miteinander zeichnen Hartberg auch aus, das gibt es nicht überall.

LASK

War meine schönste Zeit in Österreich bis jetzt. Wir haben sehr viel erreicht, auch international. Ich habe dort nur gute Erinnerungen. Auch als wir jetzt mit Hartberg dort gespielt haben, haben mich die Fans wunderbar empfangen. Ich habe mir beim LASK etwas aufgebaut, das von den Fans honoriert wurde. Das ist schon cool. Ein Top-Verein!

Thomas Rotter und Florian Faist

Die einzigen beiden Spieler, die bei meinem ersten Engagement schon in Hartberg waren und heute noch hier sind. Wir haben schon einige Male über die alten Zeiten geredet, das ist immer interessant. Von der Infrastruktur hat sich gar nicht so viel geändert, das Drumherum ist aber deutlich professioneller geworden. Das Trainerteam ist größer, es gibt gemeinsame Mahlzeiten, das hatten wir früher nie. Das ist schon alles top hier.

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