Wordrap mit Thorsten Röcher: „Eines Tages ins Ally Pally“

28. October 2022 in ADMIRAL Bundesliga

Thorsten Röcher gehört zu den Urgesteinen der ADMIRAL Bundesliga. Für den RZ Pellets WAC gelangen dem Offensiv-Allrounder in dieser Saison bereits vier Tore und genauso viele Assists, und das, obwohl er zuletzt oft die Rolle des Jokers von Trainer Robin Dutt zugewiesen bekam. Welche Wünsche er sich nach der Karriere erfüllen möchte und in welchem Stadion er am liebsten kickt, verrät der 31-Jährige im Wordrap mit bundesliga.at

 

Jokerrolle

Wurde mir in letzter Zeit öfter zugedacht. Natürlich bin ich lieber Stammspieler. Aber wenn es sein muss, dann gerne auch als Joker. Ich bin keiner, der den Kopf in den Sand steckt, wenn er auf der Bank sitzt, sondern gebe eben dann alles, wenn ich gebraucht werde. Hat in dieser Saison ganz gut geklappt (Anm.: drei seiner vier Tore gelangen ihm als Einwechselspieler).

Franz Lederer

Mein Entdecker. Als ich mit 19 in Gloggnitz in der 1. Kasse gespielt habe, hatten wir in der Vorbereitung ein Testspiel gegen Mattersburg, es ging 2:2 aus. Im darauffolgenden Winter hat mich Lederer dann ins Burgenland geholt. Er hat meine Karriere als Profi überhaupt erst ermöglicht.

Lieblings-Stadion (außer Lavanttal-Arena)

Da würde ich sagen: Merkur Arena von Sturm Graz. Dort habe ich viele schöne Momente erlebt und auch das eine oder andere Tor geschossen. An meine Zeit in Graz erinnere ich mich immer gerne zurück.

Futsal

Ist auf jeden Fall tief in meinem Herzen verankert. Vor meiner Profi-Karriere war ich auch Futsal-Spieler und hatte mit Wr. Neustadt viele schöne Momente. Wenn die aktive Laufbahn vorbei ist, werde ich sicher wieder die eine oder andere Futsal-Partie spielen. Enge Räume, kicken wie früher, schnelle Bewegungen, Dribblings, eins gegen eins – da ist alles dabei, was man am Fußball gerne mag.

Auslandserfahrung

Mein Jahr in Ingolstadt war auf jeden Fall sehr lehrreich. Ich werde oft gefragt, ob der Schritt ein Fehler war, aber das sehe ich nicht so, auch wenn wir am Ende abgestiegen sind und ich nicht so viel zum Spielen gekommen bin. Aber ich habe dort viel gelernt. Es stimmt schon, gerade in schlechten Phasen kann man eine Menge für sich mitnehmen. Außerdem habe ich dort mit Konstantin Kerschbaumer (Anm.: seit Sommer auch beim WAC) eine echt coole Freundschaft geschlossen.

Gegentorflut

Momentan leider ein aktuelles Thema bei uns. Müssen wir wieder abstellen, wir bekommen immer wieder blöde Gegentore. Wir hatten die Probleme schon zu Saisonbeginn, dann haben wir uns erfangen, jetzt kommen viele Verletzte dazu und wir sind wieder in alte Muster verfallen. Das Ziel ist jetzt, das in den nächsten Wochen ad acta zu legen.

Briefträger

War mein Beruf mit 18, bevor ich Profi geworden bin. War eine schöne Erfahrung und hat mir auch Spaß gemacht – aber Fußballprofi ist dann doch der schönere Beruf. Vielleicht hat mich der Job ja abgehärtet, so dass ich heute bei -12 oder +35 Grad genauso gerne spiele.

LASK

Wir wollen dort drei Punkte holen. Wir hatten jetzt gegen Altach ein schlechtes Spiel, das wissen wir. Wir brauchen nicht um den heißen Brei herumzureden: Momentan haben wir zu wenige Punkte. Hätten wir die Heimspiele gegen Ried und Altach gewonnen, würden wir super dastehen, das ist aber leider nicht so. Jetzt warten drei Super-Kracher auf uns (Anm.: nach dem LASK noch Red Bull Salzburg und Austria Wien). Vielleicht liegt uns die kommende Aufgabe sogar, wir tun uns derzeit ja auswärts leichter als daheim.

Heim-Misere

Eines der unerklärlichen Dinge im Fußball. Als ich zum WAC kam, waren wir auswärts richtig stark und haben daheim nicht so viel gewonnen. Letztes Jahr war es umgekehrt, da wurden wir eine richtige Heim-Macht. Jetzt wieder eine Flaute zu Hause. An was es liegt? Vielleicht tun wir uns aufgrund der verletzungsbedingten Wechsel leichter, wenn wir auswärts tiefer stehen und nicht das Spiel machen müssen. Es werden aber auch wieder andere Zeiten kommen.

Nummer 18

Als ich zum WAC kam, war meine eigentliche Nummer, die 29, vergeben, die hatte Manuel Kuttin. Daher habe ich mich für die 18 entschieden, weil ich 2018 geheiratet habe. Außerdem hat mein Kumpel Philipp Huspek (Anm.: spielten zusammen bei Sturm Graz) immer die 18 getragen, das hat mich in meinem Entschluss bestärkt. Ich fühle mich mit der Nummer jedenfalls sehr wohl.

Darts

Bin großer Fan, schaue seit Jahren regelmäßig zu. Ich bin in Graz auch schon bei einem Turnier vor Ort gewesen, um mir die Stimmung zu geben. Mein Ziel ist es, eines Tages zur WM nach London ins Ally Pally zu fahren. Das will ich unbedingt. Mein eigenes Niveau an der Scheibe ist leider überschaubar, obwohl es mir schon Spaß macht. Ich stagniere seit Jahren auf unterdurchschnittlichem Niveau (lacht).

Alle vier Saisontore des Thorsten Röcher im Video:

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