Wildes 3:3-Remis in Hütteldorf: WAC traf mit Schlusspfiff

17. September 2023 in ADMIRAL Bundesliga Mayulu und Querfeld vor der Pause für Grün-Weiße erfolgreich - Bamba-Doppelpack und Rot für Rapid-Neuzugang Kongolo

Der SK Rapid und der WAC sind nach einem überaus turbulenten Match in der Fußball-Bundesliga mit einem 3:3 (2:0)-Remis auseinandergegangen. Martin Moormann hatte die numerisch unterlegenen Wiener am Samstag in der 84. Minute noch in Führung geschossen, in der 97. Minute schlug Thomas Sabitzer für die Kärntner zu. Für den Umschwung hatte in der zweiten Hälfte ein Elfmeter samt Platzverweis gesorgt.

Fally Mayulu (29.) und Leopold Querfeld (41.) zeichneten nach einem fahrigen Beginn der Hütteldorfer für eine trotzdem leistungsgerechte 2:0-Pausenführung verantwortlich. Nach der Pause kippte die Partie nach einem Elfmeterpfiff und Rot für Rapids Terence Kongolo. Mohamed Bamba stellte mit einem Doppelpack (69./Elfmeter, 77.) zunächst auf 2:2, der Kopfball des eingewechselten Moormann brachte jedoch wieder Rapid in Front. Für den Endstand sorgte Sabitzer aus kurzer Distanz nach einem hohen Ball in den Strafraum. Rapid ist damit in der Tabelle weiter Sechster, der WAC Achter. Die Wolfsberger warten seit sechs Runden auf den zweiten Saisonsieg.

Bei Rapid liefen die Abwehr-Neuzugänge Neraysho Kasanwirjo und Kongolo erstmals in einem Pflichtspiel auf. Weil Maximilian Hofmann angeschlagen fehlte, übernahm Marco Grüll das Kapitänsarmband. Anstelle von Guido Burgstaller agierte Mayulu als Sturmspitze. Aufseiten des Gegners beorderte Trainer Manfred Schmid Mario Leitgeb und Sabitzer auf die Bank, Thierno Ballo war angeschlagen. Für das Trio spielten Ervin Omic, Augustine Boakye und Rapid-Leihgabe Bernhard Zimmermann.

Nach einer Schweigeminute für den verdienstvollen Ex-Rapidler Leopold Grausam, der am Freitag vor einer Woche verstorben war, nahm die Partie schnell Tempo auf. Defensiv sicherer, im Passspiel genauer und nach vorne giftiger wirkte zunächst der WAC. In der 5. Minute tauchte Bamba alleine vor Niklas Hedl im Rapid-Tor auf, schoss aber in die Wolken. Die etwas nervös wirkenden Hausherren kamen das erste Mal durch einen unbeabsichtigten Kopfball von WAC-Verteidiger Scott Kennedy, der in der 21. Minute an die Latte klatschte, gefährlich in den gegnerischen Strafraum.

Acht Minuten später war es aber Mayulu, der nach Sattlberger-Zuspiel ansatzlos von der Strafraumgrenze ins linke Eck traf. Für den jungen Franzosen war es der zweite Liga-Treffer - für die Grün-Weißen im Kollektiv so etwas wie ein gelöster Knoten. Vor der der Pause erspielte sich Rapid noch eine Vielzahl an Möglichkeiten. Eine davon verwertete Querfeld nach einer Grüll-Ecke. Der Innenverteidiger stand komplett alleine, der Ball traf ihn mehr am Bein als umgekehrt. Auch Nicolas Kühn (Linksschuss/34.), Roman Kerschbaum (Kopfball/35.) oder nochmals Mayulu (43.) hätten anschreiben können.

Nach der Pause kam aufseiten Rapids Lukas Grgic (für Kerschbaum eingewechselt) zu seinem Debüt, Querfeld (52.) wenig später per Kopf zur nächsten Chance. Aus dem wachsenden Selbstvertrauen entsprangen teilweise sehenswerte Kombinationen. Kühn legte nach Seidl-Pass den Turbo ein und einen Stanglpass in die Mitte, wo Grüll versemmelte. Für einen abrupten Stimmungswechsel sorgte in der 65. Minute Schiedsrichter Alan Kijas, der nach einem Foul von Kongolo an Boakye auf Elfmeter für den WAC entschied und dem Rapid-Abwehrmann auch noch die Rote Karte zeigte. Obwohl dieser nicht der letzte Rapidler im Strafraum war. Bamba verwandelte sicher.

Numerisch unterlegen und ohne den physisch starken Kongolo im Abwehrzentrum kassierte Rapid nach einer Kombination über Kennedy, Boakye und Bamba den Ausgleich. Der 21-Jährige überwand Hedl per Kopf. Rapid gab allerdings nicht auf. Nach einer Freistoßflanke von Jonas Auer stand der für Kongolo eingewechselte Moormann goldrichtig und netzte per Kopf ein. In der langen Nachspielzeit war es schließlich mit Sabitzer ein weiterer Einwechselspieler, der den Endstand lieferte.

TEXT: APA // FOTO: GEPA

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